Regionalia – Geiseltalsee: Wunderbar blau


Fragen der Größe nähert man sich am besten von oben. Aus der 500-km-Perspektive nur wenige blaue Flecken. Der Bodensee misst sich mit seinen europäischen Kollegen, dem Genfer See oder dem Plattensee. Dieser Wettstreit im Seen-Memory ändert sich die nächsten paar hundert Kilometer nicht, die man mit dem satellitengesteuerten Web-Flugzeug auf Deutschland herunterschwebt. Erst ab 25 Höhenkilometer blinkt es blau auf den Karten von Google oder Microsoft: die Müritzer Seenplatte schiebt sich zuerst ins Bild, dann folgen Chiemsee und Ammersee und der Fleck südlich von Hannover entpuppt sich als Steinhuder Meer. Und da – ein wenig hinuntertrudeln noch, aber eine Ahnung hat man schon, der Geiseltalsee: größer als alle anderen Tagebauseen in der Region, ja sogar der größte künstliche See Deutschlands. Vier Mal größer als der Cospudener See, hat der Geiseltalsee die Goitzsche bei Bitterfeld als größten See der Region abgehängt. Der Große Wannsee von Berlin passt beinahe sieben Mal hinein. Der lag allerdings quasi immer schon im Süden von Berlin. Diese Standorthoheit muss sich der gerade erst zur Nutzung freigegebene Geiseltalsee im Landkreis Merseburg- Querfurt noch erarbeiten.

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